Bereits seit dem Start des Wintersemesters verstu00e4rkt Dr. Martin Behrens den Studiengang Angewandte Sportwissenschaft der ESAB Fachhochschule fu00fcr Sport und Management Potsdam (FHSMP), in dem er als neuer Professor fu00fcr Forschungsmethoden und Analyseverfahren in der Sportwissenschaft tu00e4tig ist. Die Berufungsurkunde u00fcbergab LSB-Vorstandvorsitzender Andreas Gerlach im Beisein der FHSMP-Vizepru00e4sidentin Prof. Dr. Silke Becker.
Dr. Behrens war nach seinem Studium der Sport- und Sozialwissenschaften fu00fcr das Lehramt an Gymnasien an der Universitu00e4t Rostock sowie anschlieu00dfender Promotion am Institut fu00fcr Sportwissenschaft der Universitu00e4t Rostock und der Universitu00e4tsmedizin Rostock mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter tu00e4tig. Am Rostocker Institut fu00fcr Sportwissenschaft konnte er ab 2014 seiner Begeisterung fu00fcr alle Fragen rund um die ku00f6rperliche Leistungsfu00e4higkeit von Sportlerinnen und Sportlern, aber auch von weiteren gesellschaftlichen Gruppen in Forschung und Lehre anwendungsorientiert nachgehen. Zu einer weiteren wichtigen Station zu00e4hlte die Tu00e4tigkeit als Postdoc sowie seine Habilitation vom 2020 bis 2023 am Lehrstuhl fu00fcr Gesundheit und ku00f6rperliche Aktivitu00e4t des Instituts fu00fcr Sportwissenschaft der Otto-von-Guericke Universitu00e4t Magdeburg sowie der Orthopu00e4dischen Klinik und Poliklinik der Universitu00e4tsmedizin Rostock. Daru00fcber hinaus ist Martin Behrens als ehemaliger Leistungstru00e4ger im Kanurennsport dem organisierten Sport verbunden und mit den Anforderungen an Leistungssport:innen in der Praxis vertraut.
Prof. Dr. Martin Behrens
Professor fu00fcr Forschungsmethoden und Analyseverfahren in der Sportwissenschaft
Interview
Dr. Behrens, Sie haben im Juli Ihre Professur angetreten. Welchen Eindruck haben Sie bis jetzt von der Hochschule gewonnen?
Meine neuen Kollegen und Kolleginnen haben mich sehr freundlich empfangen und adu00e4quat in die grundlegenden Prozesse des Hochschulbetriebes eingefu00fchrt. Zudem fiel meine Einstellung mit der Eru00f6ffnung des Hauses des Sportes zusammen, sodass ich ein neues und schu00f6nes Bu00fcro in einem modernen Gebu00e4ude beziehen konnte. Meine ersten Einblicke in den Lehrbetrieb haben mir das duale Studienkonzept nu00e4hergebracht, welches, im Vergleich zu Universitu00e4ten, eine starke Verzahnung von Theorie und Praxis forciert. Demnach kann das neu erworbene theoretische Wissen direkt angewendet und gefestigt werden, was ich als grou00dfen Vorteil gegenu00fcber der klassischen akademischen Ausbildung an Universitu00e4ten empfinde.
Als Professor in der Sportwissenschaft dreht sich bei Ihnen beruflich alles um die wissenschaftliche Sicht auf den Sport. Was bedeutet Sport fu00fcr Sie persu00f6nlich/privat?
Als ehemaliger Leistungssportler im Kanurennsport und Schu00fcler an einer Sportschule habe ich bereits seit der Kindheit einen starken Bezug zum Sport. Mittlerweile steht fu00fcr mich jedoch nicht mehr der Leistungssport im Fokus, sondern die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Bewegung und Sport. Demnach versuche ich mich vielfu00e4ltig zu bewegen und verschiedene Trainingsmodalitu00e4ten und Bewegungsformen, wie z. B. Krafttraining, Yoga, Aerobic, Fahrradfahren, Paddeln und Laufen, zu implementieren.
Mit welchen Themen beschu00e4ftigen Sie sich in Ihrer Arbeit, insbesondere im Hinblick auf den Schwerpunkt Forschungsmethoden und Analyseverfahren?
Im Rahmen meiner Forschung untersuche ich die akuten und chronischen Auswirkungen von motorischen und kognitiven Belastungen auf die Leistungsfu00e4higkeit des Menschen sowie deren psychophysiologische Korrelate. Damit die interventionsbedingten akuten und chronischen Adaptationen allumfassend abgebildet werden ku00f6nnen, bedarf es des Einsatzes vielfu00e4ltiger Forschungsmethoden und Analyseverfahren. So ku00f6nnen beispielsweise biomechanische Messverfahren (Dynamometrie, Kinemetrie, Ergometrie) genutzt werden, um die Leistungsfu00e4higkeit von Menschen zu quantifizieren. Unter Anwendung weiterer Techniken zur Bestimmung der Muskel- und Gehirnaktivitu00e4t sowie der kardio-respiratorischen und kognitiven Funktionen ku00f6nnen wir einen mechanistischen Einblick in akute und chronische Anpassungen im Kontext von Bewegung erhalten. Dieses Wissen kann wiederum genutzt werden, um die ku00f6rperliche Leistungsfu00e4higkeit von Sportlerinnen und Sportlern, gesunden aber vor allem auch alten und kranken Menschen zu verbessern. Dies ist insbesondere fu00fcr vulnerable Populationen relevant, die eine eingeschru00e4nkte Mobilitu00e4t und Lebensqualitu00e4t aufweisen.
Was erwartet unsere Studierenden in Ihren ersten Vorlesungen und was ist Ihnen in der Lehre besonders wichtig?
Meine konkreten Veranstaltungen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Mein Anspruch ist es, Lehrinhalte mit Enthusiasmus und Kompetenz zu transportieren, um die Studierenden affektiv-motivational mitzunehmen und ebenfalls fu00fcr das jeweilige Thema zu begeistern. Dabei werde ich zur Vermittlung und Sicherung des Wissens verschiedene Arbeitsformen und -methoden anwenden. Es soll ein Umfeld fu00fcr nachhaltiges Lernen kreiert werden, das eine dauerhafte Veru00e4nderung kognitiver Strukturen und motivationaler Handlungen ermu00f6glicht. Dabei geht es nicht nur um die Verarbeitung von fachlichen Inhalten, sondern auch um die Fu00f6rderung der persu00f6nlichen Entwicklung der Studierenden.