18.05.2017 12:29

Internationales Symposium mit Brandenburgs Experten für kommunale Sportentwicklungsplanung

Das Internationale Symposium zur kommunalen Sportentwicklungsplanung vereinte Experten aus Wissenschaft, Sport und Verwaltung unter der Schirmherrschaft von Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Zum Thema „Städte in Bewegung - Ziele, Bausteine und Potentiale einer zukunftsorientierten Sport(stätten)entwicklung“ diskutierten führende Experten die neuesten Trends der Sportentwicklungsplanung im Kongresshotel Potsdam. Dabei waren mehr als 60 Vertreter aus fünf europäischen Ländern, die wissenschaftliche Erkenntnisse mit aktuellen Beispielen aus der Praxis verbanden.


Potsdam, 19.05.2017

Die Zukunft Europas liegt in den Städten des Kontinents. Und die Zukunft der Städte unter anderem auch im Sport. Daher sind wissenschaftlich erarbeitete Sportentwicklungspläne für Städte und Gemeinden europaweit als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Investitionen von größter Bedeutung. Zu den profiliertesten Beratungsinstituten auf diesem Gebiet gehört das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) aus Potsdam. Seit der Sportentwicklungsplanung für die Brandenburger Landeshauptstadt 2011 hat sich das An-Institut der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) zu einem gefragten Experten bei der Beratung von Städten und Gemeinden entwickelt. So ist das INSPO aktuell u.a. in Schwerin, Pinneberg, Wismar, Schweinfurt sowie Kaarst aktiv und übergab erst jüngst umfassende Studien für die Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf sowie Berlin Marzahn-Hellersdorf.

Für die FHSMP ist die Forschungsarbeit ihres An-Instituts ein wichtiger Schwerpunkt. Dazu bekannte sich auch Prof. Dr. Wick: "Als junge Hochschule haben wir in kurzer Zeit zwei Symposien veranstaltet und damit auch eine Orientierung für unsere Forschung geschaffen. Neben 'Bewegung in der frühen Kindheit' ist das die kommunale Sportentwicklungsplanung, die gemeinsam mit allen Akteuren beachtliche Ergebnisse für die Stadtentwicklung realisieren kann."

Dass Stadt- und Sportentwicklung nicht zu trennen sind, greift Traudchen Perrefort, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Sportämter, in ihrem Grußwort auf und plädiert für Mut zur Kooperation: Die kommunalen Sportverwaltungen sollten die neuen Möglichkeiten nutzen und die Zusammenarbeit mit der Sportwissenschaft suchen. Spannende Fachvorträge gaben im Verlauf des Symposiums einen Einblick in die Praxis und regten auch unter den Teilnehmern zur Diskussion an. So wurde beispielsweise die Herausforderungen in der Sportentwicklungsplanung in Ostbelgien, die Vorteile von Sport-Sharing sowie die Chancen, die multifunktionale Arenen für Vereins- und Breitensport bieten, thematisiert.


Dr. Michael Barsuhn, stellv. Vorsitzende des INSPO und Professor der FHSMP

Um im regionalen Standortwettbewerb bestehen zu können, müssen sich Städte in Zukunft zu ansprechenden Lebensräumen entwickeln. Die kommunale Sportentwicklungsplanung hilft mit der Analyse der Sport- und Bewegungsstrukturen von Städten, Gemeinden und Landkreisen dabei, die Sportinfrastruktur und Sportangebote für möglichst viele Bürger attraktiv zu gestalten. Dabei wird beispielsweise durch Befragungen auf die spezifischen Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung eingegangen und geklärt, wie diese befriedigt werden können. Somit können auch im Sportland Brandenburg Programme der Sportstättenförderung wie der „Goldene Plan Brandenburg“ und das „Kommunale Investitionsprogramm“ zielführend umgesetzt werden.

Das internationale Symposium war Bestandteil der Jahrestagung des Europäischen Netzwerkes der Akademien des Sports, die vom 18. bis 19. Mai in Potsdam stattfand. Das Netzwerk besteht aus 20 Bildungseinrichtungen, die im ständigen Austausch miteinander stehen. Dieser wird seit Jahresbeginn über den Netzwerkservice der ESAB koordiniert.                                                                                                                                         

Traudchen Perrefort:

"Kommunale Sportentwicklungsplanung ist die Zukunft. Die ganz wichtige Lehre, die wir aus dieser Veranstaltung ziehen, ist das Thema Vernetzung. Die Kooperation zwischen Fachleuten mit verschiedenen Qualifikationen und Erfahrungen - wenn man diese und ihre jeweiligen Schwerpunkte verknüpft. Das ist bedeutend, es geht nicht ohneeinander - Praxis und Wissenschaft müssen zusammenkommen, sich gegenseitig anerkennen und sich dabei über ihre intuitiven Handlungsweisen austauschen, um voneinander zu lernen!"