Erfahrungsbericht: Projektreise nach Italien
Im Rahmen des Projektes Europäische Mobilität Brandenburg arbeitet Milena Petrich in Italien. Unsere Lehrkraft Maxi Nieves-Gonzales hat die Erzieher-Auszubildende der ESAB Beruflichen Schule Lindow besucht und konnte sich vor Ort ein Bild von ihrem Praktikum machen.
Spoletta (Italien), 08.-11.03.2019
'In der Zeit vom 8.03. bis 11.03.2019 habe ich als Lehrkraft an der ESAB Beruflichen Schule in Lindow die Möglichkeit erhalten, unsere Fachschülerin Milena Petrich aus der Vollzeit-Erzieherklasse Jahrgang '17 in Italien zu besuchen. In Spoleta, Perugia absolviert sie derzeit ein Praktikum.
Im Rahmen des Projektes Europäische Mobilität Brandenburg (EMoB) der IJN (Initiative Jugendarbeit Neuruppin) erhält Frau Petrich die Möglichkeit, Einblicke in ein einzigartiges Projekt zu erhalten, bei dem Teilnehmern und Teilnehmerinnen zwischen 18 und 35 Jahren die Möglichkeit geboten wird, sich in einem zweimonatigen Betriebspraktikum im Ausland auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Das ESF- Projekt „Integration durch Austausch“ ermöglicht Jugendlichen einen besseren Start auf dem Arbeitsmarkt und schafft einzigartige Erfahrungen. Ziel des Projektes ist es, Jugendliche und junge Erwachsene (wieder) in Arbeit zu integrieren, sie fit und interessant für den Arbeitsmarkt zu machen sowie die Lust an der Arbeit und an einem Beruf hervorzurufen. Zudem werden die Selbstständigkeit und die Identität der Jugendlichen gebildet und gestärkt.
Dazu stehen ihnen mehrere Mitarbeiter bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes zur Seite. Zielgruppe des Projektes sind zum Teil Jugendliche und junge Erwachsene, die lange Zeit arbeitssuchend sind bzw. sich beruflich noch nicht gefunden haben und durch den Austausch neue Perspektiven aufgezeigt bekommen. Zum Teil bringen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine nicht einfache Biografie mit, wodurch die Arbeitsmarktchancen in Deutschland deutlich erschwert werden.
Im Rahmen des Projektes war Frau Petrich in der Vorbereitungszeit in Neuruppin integriert, wo die Teilnehmer auf den Austausch vorbereitet wurden. Vor Ort in Italien bringt sich Frau Petrich derzeit aktiv ein, indem Sie unter anderem die Begleitung und Betreuung der Teilnehmer vor Ort übernimmt und unter anderem Fahrdienste in die Praktikumsstellen durchführt, Dokumentationen der Aufgabenübernahme im Rahmen des Praktikums der Teilnehmer und Teilnehmerinnen unterstützt sowie gemeinsame Aktivitäten vor Ort plant und durchführt. Ferner löst sie im Zusammenleben in der Wohngemeinschaft Konflikte und Herausforderungen und vermittelt hierbei lebenspraktische Fähigkeiten, die über das Projekt hinaus für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen nutzbar sind.
So ist die Fachschülerin auch in der Lage - durch den Schwerpunkt Sport in der Ausbildung - gezielt Angebote durchzuführen, die die Teilnehmer und Teilnehmerinnen darin unterstützen Stärken zu erkennen, bessere Kondition aufzubauen und auch die Motivation zu steigern. Im Rahmen des Praktikums unterstützt Frau Petrich u.a. einen Teilnehmer auch während seines Praktikums im Fitnessstudio und vermittelt ihm dabei wichtiges Wissen, welches er nach der Reise in Italien nutzen kann, um einen neuen Ausbildungsplatz im Bereich Sport und Fitness zu finden. Jeden Sonntag erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, auf dem Sportplatz in Spoleta Fußball zu spielen oder auch zu rennen. Durch die einzigartige Natur und Umgebung wandern die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zudem teilweise Strecken von bis zu 16 km. Auch hier wird die Motivation des Sportes genutzt, um den Teilnehmern ein positives Selbstkonzept zu vermitteln.
Ferner wird jeden Montag im Rahmen der Kooperation mit dem OTC ein Sprachkurs durchgeführt und im Anschluss eine Sehenswürdigkeit Italiens besucht. So besuchen die Teilnehmer u.a. Rom und den Vatikan oder den Parco Fluviala del Nera. Jeden Samstag wird zusätzlich eine Aktivität durch die Mitarbeiter organisiert um das Wir-Gefühl der Teilnehmer zu stärken. Hierbei begleitet Frau Petrich die Teilnehmer und erlebt diese in einem anderen Rahmen und erwirbt nebenher Sprachkenntnisse.
Insgesamt finde ich als Lehrkraft das Projekt EMoB sehr bereichernd für unsere Auszubildenden, da Sie hierbei wichtige Fachkenntnisse und auch Möglichkeiten erhalten, über die Ausbildung hinaus andere Einblicke und Berufserfahrungen zu erhalten. Durch die gezielte Unterstützung von Frau Petrich durch gut ausgebildete Fachkräfte vor Ort, die individuell unsere Fachschülerin unterstützen, gemeinsam reflektieren und Handlungsstrategien erarbeiten, ist das Praktikum eine enorme Bereicherung für die Fachschülerin über den schulischen Rahmen hinaus. Auch für mich als Lehrkraft ergaben sich neue Einblicke in das Arbeitsfeld und im Hinblick auf die Fachschülerin, die ich in diesem Rahmen fachlich aktiv erleben konnte."
(Maxi Nieves Gonzalez)