27.04.2015 15:58

Prof. Gudrun Doll-Tepper, DOSB-Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung mit Weitblick für die Qualitätsentwicklung im organisierten Sport.

Gelungenes Fachforum Bildung des DOSB 2015

70 Vertreter fanden ihren Weg zum diesjährigen Fachforum Bildung des DOSB nach Potsdam


In seiner Gastgeberrolle nutzte der Landessportbund Brandenburg vom 24.04. – 25.04.2015 in Potsdam die Gelegenheit, um die Bedeutung der eigenen Bildung im Verbandsgebiet den Vertretern der Landessportbünde und Spitzenverbänden näher zu bringen. In seiner Rede stellte der Vizepräsident für Breitensport und Sportentwicklung des LSB Brandenburg, Karl-Heinz Hegenbart, das Konzept „Bildung aus einer Hand“ seiner Europäischen Sportakademie Land Brandenburg vor. Das Besondere sei dabei die Gesamtvernetzung eines Bildungssystems im Sport von der Kita und Schule, über das verbandliche Lizenzwesen bis zu den Möglichkeiten von Berufsausbildung und Studium im LSB Brandenburg.

Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung war das Thema „Qualitätsmanagement in der DOSB-Lizenzausbildung“. Derzeit sind rund 580.000 gültige DOSB-Lizenzen im Umlauf. Aus-, Fort- und Weiterbildungskurse werden von ca. 80 Sportverbänden und deren Untergliederungen nach den DOSB-Rahmenrichtlinien angeboten. „Die Umsetzung eines verbindlichen Qualitätsmanagements ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft“, so Prof. Gudrun Doll-Tepper, DOSB-Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung. 

Insgesamt 730 verschiedene Ausbildungsgänge sind beim DOSB akkreditiert. In diesen Ausbildungsgängen werden jährlich rund 40.000 Trainer/innen, Übungsleiter/innen, Vereinsmanager/innen und Jugendleiter/innen ausgebildet. Ein Qualitätsmanagement ist dabei nicht nur wichtig für die Qualität der Angebote in den Vereinen.

Karin Fehres, DOSB-Vorstandsmitglied Sportentwicklung, betonte ebenso die Bedeutung eines verbindlichen Qualitätsmanagements für die gesellschaftliche Anerkennung der Bildungsarbeit des organisierten Sports und mahnte eine intensivere Steuerung auf allen Ebenen des DOSB und der Verbände als Ausbildungsträger an. Es „muss allen bewusst sein, dass wir mit unseren Rahmenrichtlinien und mit der Vergabe von DOSB-Lizenzen sowohl an unsere Trainerinnen und Übungsleiter, an die Vereinsmitglieder und auch an unsere Unterstützer in Politik und Gesellschaft ein Versprechen abgeben“, sagte Karin Fehres. „Das Versprechen, dass die Menschen in unseren Ausbildungen eben die Kompetenzen entwickeln, die wir in unseren Rahmenrichtlinien beschreiben. Und ich bin der Ansicht, dass wir als größte Personenvereinigung in Deutschland eine besondere Verantwortung mit diesem Versprechen eingehen.“

Die Teilnehmer/innen diskutierten die wichtigsten Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Qualität in der DOSB-Lizenzausbildung und erarbeiteten zentrale Aspekte für die Umsetzung eines Qualitätsmanagements. Zentral war die Frage, wie die Lehrteams, die die Ausbildungen in den Verbänden durchführen, vermehrt unterstützt und befähigt werden können. Um kompetente Trainer/innen und Übungsleiter/innen zu entwickeln, bedürfe es sowohl fachlich als auch methodisch gut qualifizierter Dozent/innen in der Lehrarbeit der Verbände. Insgesamt haben die Bildungsverantwortlichen der Verbände den DOSB darin bestärkt, ein verbindliches Qualitätsmanagement für die DOSB-Lizenzausbildung voran zu treiben.

Die DOSB-Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper bekräftigte zum Abschluss der Tagung: „Das Qualitätsmanagement ist eine wichtige Aufgabe für alle ausbildenden Verbände. Wir werden deshalb eine Arbeitsgruppe einrichten, die Vorschläge zur Weiterentwicklung eines verbindlichen Qualitätsmanagements in der DOSB-Lizenzausbildung vorlegen wird. Wir werden die Verbände regelmäßig über die Entwicklungen informieren.“

Die Europäische Sportakademie Land Brandenburg fühlt sich hinsichtlich der Qualitätsanforderungen als Bildungseinrichtung des LSB Brandenburg gut aufgestellt. So wurde der Prozess für ein einheitliches Qualitätsmanagement im Bereich der Aus- und Weiterbildungen bereits 2011 eingeläutet und im Jahr 2014 durch die Deutsche Zertifizierungsstelle (DeuZert nach DIN ISO 29990:2010) erfolgreich bestätigt.

Das nächste Fachforum findet 2016 in Hannover statt. Dort wird anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Rahmenrichtlinien des DSB/DOSB“ eine rückblickende Bewertung gezogen, in welchem ebenfalls die Trainerausbildungen in der DDR berücksichtigt werden.