03.04.2017 14:54

Halbzeit für die Bildungsarbeit auf dem Weg zum Sportland 2020


Potsdam, 03.04.2017

Als Bildungsbereich des Landessportbundes Brandenburg ist die Europäische Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Sportorganisation eine wichtige Säule auf dem Weg zum Sportland 2020. Die ESAB blickt dabei zur Halbzeit auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück: Es zeigt sich, dass das intensive Engagement der letzten Jahre erfolgreich war und die ambitionierten Ziele, die 2014 im Strategiepapier fixiert wurden, bisher erreicht wurden. Als europäisch agierender Bildungsdienstleister unterhält die ESAB länderübergreifende Kooperationen und ist Ausbildungsort sowie Studienort für über 380 Schüler und Studenten. Ihre Kompetenzen bietet die ESAB zudem seit 2016 im Bereich „Beratung, Coaching und Service“ an.

Mit ca. 4.000 Teilnehmern jährlich betreibt der Bereich Lizenzen und Zertifikate der ESAB in Zusammenarbeit mit den KSB und SSB Bildungsarbeit und Breitensportentwicklung im ureigenen Sinne. Dabei setzt die Arbeit der ESAB nicht erst im Jugendalter ein, sondern startet schon in der frühen Kindheit: So thematisierte das erste internationale Symposium der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP) der ESAB den positiven Zusammenhang zwischen zielgerichteter frühkindlicher Bewegungsförderung im Kitaalter als Schlüssel zur Gesundheit und Bildung. Die Studienangebote der FHSMP erfreuen sich guter Nachfrage: So erhielten 2016 erstmals über 80 Erstsemester ihre Immatrikulationsurkunde. Wissenschaftsstaatssekretärin Dr. Gutheil lobte die positive Entwicklung der FHSMP, „die mit ihren speziellen Studienangeboten auch zur Stärkung des Leistungssports in Brandenburg beiträgt – dafür stehen die zahlreichen Spitzensportler an der Hochschule“. Mit der Anbindung des kommunalen Instituts für Sportentwicklungsplanung (INSPO) als An-Institut an die FHSMP konnte außerdem ein wichtiger Forschungsschwerpunkt etabliert werden: Das INSPO hat unter anderem für sechs Brandenburger Gemeinden wie Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf eine Studie zur kommunalen Sportentwicklungsplanung durchgeführt.

Der Abschluss „Fitness- und Gesundheitstrainer“ hat sich im Zusammenhang mit der vollschulischen Ausbildung zum Staatlich anerkannten Sportassistenten bewährt und erfreut sich steigender Beliebtheit. Durch Ausbildungsinhalte wie die integrierten Lizenzen, die Fachhochschulreife sowie die Praxisorientierung konnten die Beruflichen Schulen in Potsdam und Lindow auf dem Bildungsmarkt mit Qualität und Zukunftsperspektive überzeugen.

Ein besonderes Merkmal der Beruflichen Schulen sowie der Fachhochschule der ESAB stellt die individuelle Betreuung und Förderung von Leistungssportlern bzw. Kaderathleten dar. Mit dem erfolgreichen Olympia-Teilnehmer über 200 Meter Rücken, Christian Diener und Volleyball-Nationalspielerin Denise Imoudu haben im Oktober 2016 wieder zwei Spitzenathleten ihr Studium in Potsdam begonnen. Zudem wurde Jan Vandrey, Absolvent der Beruflichen Schule Potsdam, Olympiasieger im Zweier-Canadier über 1000m. Vandrey ist ein gutes Beispiel dafür, dass es durch persönliche Lernberatungen und individuelle Betreuung gelingt, Berufsabschlüsse in der Regelzeit ohne Unterbrechung der Sportkarrieren zu verwirklichen.

Zur Entwicklung von Trainerinnen und Trainern in den Schwerpunktsportarten in Cottbus, Potsdam und Frankfurt/Oder werden durch die Olympiastützpunkte und die ESAB Qualifizierungsangebote ermöglicht.

Mit der Anerkennung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport wird an der Beruflichen Schule für Sport und Soziales Lindow die Ausbildung zum Staatlich anerkannten Erzieher auch in Vollzeit angeboten und das Profil der Schule konnte weiter geschärft werden. Die Erzieher mit dem Titel Gesundheit, Sport und Bewegung nutzen den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder und fördern so gezielt die geistige, emotionale und soziale Entwicklung.

Ihr Engagement für einen europäischen Bildungsaustausch zwischen Brandenburg und den Nachbarländern baute die ESAB in europäischen Netzwerken wie dem Kuratorium und dem Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports (ENdAS) weiter aus. Durch die Kooperation mit Der Sport e.V. aus Korea empfing die ESAB im November 2016 eine Delegation aus Korea in Potsdam. Zudem arbeitet die FHSMP im European Observatoire of Sport and Employment (EOSE) Netzwerk mit 16 europäischen Ländern zusammen. Die Netzwerkorganisation EOSE initiiert und unterstützt gemeinsame Aktivitäten und den Wissensaustausch verschiedener europäischer Organisationen aus dem Sportsektor. Die Berufliche Schule Sport und Soziales Lindow befindet sich im engen Austausch mit dem internationalen Sportzentrum in Drzonkow, in dem die Schüler bei einem Praktikum u.a. die Organisation von internationalen Sportveranstaltungen wie der Europameisterschaft im Modernen Fünfkampf kennenlernten.

Mit dem Bereich Lizenzen und Zertifikate, den Beruflichen Schulen in Potsdam und Lindow, der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam sowie durch akademische Weiterbildungsangebote, Projekte, Forschungsaufträge, internationale Arbeit und durch Coaching steht auch in der zweiten Halbzeit die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Sportorganisation durch die Ausbildung von Fachkräften im Vordergrund unseres Angebotes „Bildung aus einer Hand“.