18.03.2014 10:37

Die Netzwerkvertreter

Netzwerk der Akademien des Sports wächst weiter

EAdS Westfalen und Sportförderation Skaneidrotten treten Verbund bei/ intensive Arbeitsgespräche im SportCentrum Kamen-Kaiserau


Bei der jüngsten Arbeitssitzung in Kamen-Kaiserau wurde bekannt, dass die gemeinnützige EAdS Westfalen und die Sportförderation Skaneidrotten aus Malmö in Schweden dem seit 1999 zusammenarbeitenden europäischen Verbund beitreten werden. Dazu bestimmten während der intensiven Arbeitsgespräche vor allem das EU-Förderprogramm Erasmus plus sowie weitere europäische Themen die Gespräche im Sport-Centrum Kamen-Kaiserau.

Schwerpunkte seien berufliche Zusatzausbildungen, Qualifizierung  für Akteure im Sport, Kongresse, Symposien, Fachtagungen, ein Kompetenzzentrum für sportpolitisch relevante EU-Themen, Projektarbeit, EU-Themen wie Erasmus plus und Interreg V A.

Zur Planung 2014 gehörten zum Beispiel Zick-Zack-Turniere, grenzüberschreitende Trainings, Leichtathletik-Clinics, ein Inklusionssportfest und der konsequente Austausch von Fachverbänden im Mädchen- und Frauenfußball und ein Projekt „Schiedsrichter im Fußball grenzüberschreitend“. Die Arbeitsgruppe konnte sich ausführlich während einer Besichtigung über das Sport-Centrum informieren und wurde auch selbst sportlich beim abendlichen Kegeln.

Die Tücken des EU-Förderprogramms Erasmus plus

Dietmar Fritzsche von den Media-Dienstleistungen Plan_B aus Mülheim/Ruhr hat sich in der Vergangenheit für die ESAB ausführlich mit den Tücken des neuen EU-Förderprogramms Erasmus plus beschäftigt. Der Experte referierte über Unterschiede in den Fördermöglichkeiten, die maximale Förderung betrage 150 000 bis 500 000 Euro, und die Ziele von Sport in Erasmus seien:

Dopingbekämpfung, Verhinderung von Spielmanipulationen und Gewalt im Sport, Rassismusbekämpfung, Förderung dualer Karrieren, Förderung der Freiwilligenarbeit.

Das Fördervolumen bis 2020 liegt demnach bei  265,941 Millionen Euro. 30 bis 35 Projekte werden fürs erste Jahr der Förderperiode in 2015 aus 28 EU-Ländern ­erwartet – die Latte der Förderanträge liege damit sehr hoch.

Czeslaw Fiederowicz, Präsident der Euroregion Spree-Neiße-Bober aus Gubin/Polen, forderte in diesem Zusammenhang Sportverbände in der Frage möglicher Zuschüsse auf, ideenreich an die Sache heranzugehen: Das neue Programm „Erasmus plus ist für uns eine Chance, wir dürfen die grenzüberschreitende Arbeit nicht vernachlässigen. Es gibt große Unterschiede zwischen den Euroregionen, und man muss intelligent überlegen, ob Sport innovativ sein kann. Die Leute aus dem Sport müssen aktiv sein und informieren, sonst wird es schwer, an die Fördertöpfe heranzukommen. Für unsere Sportverbände ist es wichtig zu zeigen: Der Sport muss in operativen Programmen stehen, sonst verpassen wir eine Chance der Förderung.“

Weitere Beratungsthemen in Kamen-Kaiserau:

• Bildung: duale Karriere im Sport. Die ESAB stellte vor, wie Leistungssportlern und Sportinteressierten die Chance gegeben werden kann, Berufsausbildung und Karriere zu verbinden./ Bildungspotenziale des Sports, frühkindliche Erziehung zum Thema soziale Dimension; Beispiele: Qualifizierungsangebote und Ausbildung im Breiten- und Gesundheitssport, Lehrer und Trainerausbildung, Sport und Medien, Erzieherausbildung, Bildungsnetzwerker im Sport, Partnerschaft für ein europäisches Sportbildungsnetzwerk.

• Gesundheitsprogramme: lebenslanges Sporttreiben, aktives Altern und „Vitale Bürger in vitalen Kommunen (Vivikom)“: Konzepte und Strukturen für mehr Gesundheit der Bevölkerung mit dem Netzwerkpartner Willibald Gebhardt Institut Essen (WGI).

• Soziale Dimension: Austausche/Bildung von Netzwerken mit Schülern, Studenten, Lehrern im Rahmen von Studienreisen, Praktika, Auslandssemestern.

• Einen Überblick über „Combinatiefunktionies“ gab Ben Halle von der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen/Sport- und Bewegungsstudien: Die so genannten Sportnetzwerker koordinieren Vereine, Schulen und Bildungseinrichtungen und im Rahmen einer jeweiligen Gemeinde. Grundsatz: „Er macht den Sport pädagogischer und die Schule sportlicher“. 2250 Sportfunktionaries wurden 2013 in den Niederlanden eingestellt, das sind etwa zwei Vollzeitstellen pro 10 000 Einwohner.