22.08.2017 15:57

Sport- und Bewegungsplanung für Kommunen und Sportvereine


Hannover, 18.08.2017

Stadtentwicklung, Stadtplanung und Städtebauförderung sind auch aufgrund demografischer Entwicklungen sowie verändertem Freizeit- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung bedeutende und gleichzeitig komplexe Handlungsfelder von Kommunen. Das hochspannende Thema war am 17. August Anlass eines ganztägigen Symposiums in der Akademie des Sports in Hannover in Kooperation mit dem Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports. Der Titel: „Sport- und Bewegungsplanung im kommunalen Kontext – Ansätze für Kommune und Sportverein“.

Manfred Wothe, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg und Koordinator des Europäischen Netzwerkes der Akademien des Sports eröffnete zusammen mit Karl-Heinz Steinmann aus Hannover die gemeinsame internationale Veranstaltung.

Acht Referenten aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden zeigten im Anschluss neue Ansätze der Stadtentwicklungs-, Sport- und Bewegungsplanung für Kommunen, bei denen Verwaltung, Bürger und Sportorganisationen zusammenarbeiten.

Jeder der Vortragenden stellte vor interessiertem Fachpublikum jeweils ein spannendes Projekt vor, Kurt Rathmes, Fachbereichsleiter Sport, Medien und Tourismus im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (Ostbelgien), die Ergebnisse der Sportstudie: „Wohin soll sich der ostbelgische Breitensport entwickeln?“. Der Belgier berichtete außerdem über die 125 Kilometer lange Vennbahn-Strecke – das ist der längste Bahntrassenradweg Europas, der durch die drei Länder Deutschland, Belgien und Luxemburg führt. Der Radweg startet in Deutschland in Aachen. Jan Oostenbrink berichtete über Nachbarschafts-Sport-Coaches (Buurtsportcoaches) in den Niederlanden.

Stefan Henn vom Institut für Sportstättenentwicklung informierte über die Potentiale des Sportatlas Rheinland-Pfalz für eine moderne Sportstättenentwicklungsplanung, Ludger Triphaus über das Konzept „Zukunftsstadt Atmendes Bocholt 2030+“ mit dem Untertitel: „Entscheide du, wie du lebst.“ Reinhardt te Uhle referierte ebenfalls zum großen Zukunftsthema in Bocholt. Te Uhle, auch Leiter der Akademie des Sports in Bocholt, zeigte auf, wie „Quartiers- und Sozialraumentwicklung unter Aspekten von Bewegung und körperlicher Aktivität in der Stadt Bocholt“ funktionieren kann.

Prof. Thomas Heinrich von der Fachhochschule Osnabrück erklärte den Bau von „Finnenbahnen – Laufbahnen als Element der Sport und Bewegungsplanung“. Motto: „Laufen macht Spaß.“ Eine von vielen Naturlaufbahnen befindet sich am Hochschulsportzentrum Aachen.

Schließlich berichtete Gwendolyn Kusters über den Bau einer Skate-Anlage im neuen Stadtteilpark Linden-Süd. Dr. Arne Göring von der Universität Göttingen ergänzte die Praxisbeispiele in seinem Vortrag um eine wissenschaftliche Perspektive: „Sportentwicklung neu denken? Von der Planung zur kommunalen Selbstorganisation“.