06.12.2016 11:51

Internationales Symposium vereint Forschung und Praxis

„Kinder sind die Zukunft – die Förderung ihrer Entwicklung ist eine Aufgabe von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.“ Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend und Sport, Schirmherr des Symposiums


Potsdam, 05.12.2016

Das 2. Internationale Symposium der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP) der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) fand am Freitag, den 02. Dezember 2016, unter der Schirmherrschaft von Minister Baaske im Kongresshotel Potsdam statt. 

Über 160 Teilnehmer verfolgten gespannt die Podiumsdiskussionen der Gast-Referenten, zu denen mit Prof. Dr. Renate Zimmer (Uni Osnabrück) und Prof. Dr. Susi Kriemler (Uni Zürich) die führenden Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der frühkindlichen Bildung gehörten. Der zentrale Fokus lag dabei auf der Bewegung als entscheidender Entwicklungsbestandteil im Lebensabschnitt der Frühen Kindheit.

Kriemler präsentierte die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit und konnte damit einen Zusammenhang zwischen Dauerstress, Adipositas und kognitiven Fähigkeiten der Kinder nachweisen. Das heißt, zielgerichtete Bewegungsförderung im Kitaalter ist nicht nur ein Schlüssel zur Gesundheit sondern auch zur Bildung. Mit aktueller Relevanz für Brandenburg fanden die Fachvorträge von Dr. Kathleen Golle (Uni Potsdam) und Prof. Dr. Silke Becker (FHSMP) viel Aufmerksamkeit. Golle gab einen intensiven Einblick in die Neukonzeption des motorischen Teils der Schuleingangsuntersuchung im Land Brandenburg, der momentan an der Uni Potsdam konzipiert wird und Becker zeigte mit ihrem Vortrag zur Gesundheitsförderung im Setting Kita anhand der vier Handlungsfelder Beschäftigte, Kinder, Eltern und Kitaumfeld auf, welche Möglichkeiten und Grenzen der Gesundheitsförderung - nicht zuletzt  auch vor dem Hintergrund der neuen Präventionsgesetzgebung - existieren.

Das Ziel, die wissenschaftliche Forschung in diesem Themenkontext zielgerichtet mit praktischer Fachkompetenz zu bündeln und einen entscheidenden Impuls für den zukünftigen Austausch zwischen Praktikern und wissenschaftlichen Fachpublikum zu geben, ist mit den abschließenden Workshops gelungen. Die Themen der Impulsvorträge wurden am Nachmittag u.a. im Sinne der Qualitätsentwicklung durch Workshops aufgegriffen und unter Berücksichtigung der praktischen Ableitungen, die sich für die gezielte Förderung der motorischen Entwicklung im Kitaalter ergaben, diskutiert. Für die Weiterentwicklung der Forschungsarbeit ergaben sich wertvolle Hinweise.

Die Ergebnisse des Symposiums belegen auch, dass der Landessportbund Brandenburg (LSB) mit seinem Ansatz der bewegungsorientierten Kindertagesstätten, mit der Zertifizierung „Bewegte Kita Land Brandenburg“  und die Berufliche Schule Lindow mit der Erzieherausbildung im Profil Bewegung und Sport  die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung unserer Kinder rechtzeitig erkannt haben.


Im folgenden finden Sie detailierte Informationen zu den Inhalten der Fachvorträge:

 

 

Prof. Dr. Renate Zimmer (Erziehungswissesnchaftlerin und Sportwissenchaftlerin; Universität Osnabrück) stellt anschaulich und plausibel einen ganzheitlichen Ansatz zwischen Inklusion, Bewegung und Psychomotorik vor, der nachmittags in den Workshops zur Psychomotorik von Aileen Kotzsch und zur Inklusion von Birgit Szymanski und Silke Becker praxisorientiert vertieft wurde.

Prof. Dr. Susi Kriemler (Kinderärztin und Sportwissenschaflterin; Universität Zürich) stellte neueste Ergebnisse aus der landesweit in der Schweiz durchgeführten „Splashy-Studie“ vor.  Hier arbeiten Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen (Mediziner, Sportwissenschaftler und Psychologen) disziplinübergreifend  im Bereich von Kitakindern zusammen. Sie konnten einen Zusammenhang nachweisen zwischen Dauerstress, Adipositas und kognitiven Fähigkeiten der Kinder. Das heißt, zielgerichtete Bewegungsförderung im Kitaalter ist nicht nur ein Schlüssel zur Gesundheit sondern auch einer zur Bildung.

Prof. Dr. Silke Becker (FHSMP) zeigte mit ihrem Vortrag zur Gesundheitsförderung im Setting Kita anhand der vier Handlungsfelder Beschäftigte, Kinder, Eltern und Kitaumfeld auf, welche Möglichkeiten und Grenzen der Gesundheitsförderung - nicht zuletzt  auch vor dem Hintergrund der neuen Gesetzgebung im Bereich §20 - existieren. Ein kleiner Aspekt aus dem Bereich Qualitätsentwicklung wurde am Nachmittag durch den Workshop „Gütesiegel BEWEGUNGSKITA und Jolinchenkids“ von Franziska Reinhardt und Inka Wesely aufgegriffen.

Dr. Kathleen Golle (Universität Potsdam) gab einen intensiven Einblick in die Neukonzeption des motorischen Teils der Schuleingangsuntersuchung im Land Brandenburg, die im Rahmen eines Projekts an der Professur für Trainings- und Bewegungswissenschaft von Prof. Dr. Urs Granacher durchgeführt wird. Die praktischen Ableitungen, die sich daraus für die gezielte Förderung der motorischen Entwicklung im Kitaalter ergeben, wurden am Nachmittag in  ihrem Workshop diskutiert.